Der Hannoversche Rennverein wünscht seinen Unternehmenspartnern, Mitgliedern, Funktionären, Aktiven und allen Turffans frohe und besinnliche Weihnachtstage sowie einen guten Rutsch in ein erfolgreiches Neues Jahr.

Wir freuen uns mit Ihnen auf unsere Saisonpremiere am 1. Mai, und wünschen Hals & Bein für das neue Rennjahr!

Heinz Baltus, der als langjähriger Präsident des Magdeburger Rennvereins auch als Züchter und Besitzer aktiv ist, hat derzeit wieder ein Pferd im Training. Dabei handelt es sich um ein selbst gezogenes Produkt namens Das Fräulein Gerda. Die zweijährige Amarillo-Tochter aus der Danse Rouge wird von Christian Sprengel auf der Neuen Bult auf ihre Rennkarriere vorbereitet.

Bei der am vergangenen Freitag im Courtyard by Marriott Hannover Maschsee stattgefundenen Mitgliederversammlung des Hannoverschen Rennverein, ist die amtierende Vorstandsmannschaft um Präsident Gregor Baum vom Aufsichtsrat um fünf weitere Jahre im Amt bestätigt worden. Neben Baum zählen Benjamin Chatton als Vizepräsident sowie Marie Riesenkampff zum Führungstrio. Am Ende der nächsten Legislaturperiode wird Gregor Baum 25 Jahre im Amt sein, womit er bei einer weiteren Amtszeit Stadtkämmerer Wilhelm Weber dicht auf den Fersen wäre, der von 1935 bis 1965, also über 30 Jahre, als Präsident die Geschicke des Hannoverschen Rennverein gelenkt hatte.

Gregor Baum blickte noch einmal auf die Rennsaison 2024 zurück, die 8 Renntage umfasste, durch den Abbruch des After Work-Renntages nach der Hälfte der gelaufenen Rennen, sowie einen Fehlstart im BBAG Auktionsrennen am Renntag der Landwirtschaft erstmals etwas holprig verlief. „Insgesamt haben wir die Sache finanziell ganz gut überstanden“, so der Präsident.

Der Umsatz pro Rennen ist um 5% leicht gestiegen, ebenso der Anteil vom Bahnumsatz, der sich auf 45% eingependelt hat, womit als Fazit der Umsatz pro Renntag und die durchschnittliche Anzahl der Startpferde pro Rennen leicht gestiegen ist. Die Rennpreise befanden sich auf Vorjahresniveau (ohne Berücksichtigung der abgesagten Rennen). Auch die Zuschauerzahlen konnten um 5% gesteigert werden. Größter Besuchermagnet war am 1. Mai der Hannover 96-Renntag, der 21.000 Zuschauer auf die Bahn lockte. Als umsatzstärkster Renntag stach das Saisonfinale mit dem Renntag der Gestüte heraus, an dem mit einem Grupperennen als Highlight ein Umsatz über der 300.000 Euro-Marke erzielt werden konnte. „Vergleicht man die Zahlen mit den Werten der Vor-Corona-Phase, so ist das eine deutliche Steigerung“, resümierte Baum.

Wurde im Wirtschaftsbetrieb im vergangenen Jahr aufgrund von nicht unerheblichen Steuerzahlungen noch ein kleiner Verlust eingefahren, wird das Ergebnis in diesem Jahr deutlich besser ausfallen.

Grund zur Freude gab es im Bereich des Trainingsbetriebes, der sich durch die Ansiedlung von Carmen Bocskai deutlich vergrößern wird. Gregor Baum merkte dazu an, dass nur mit über 100 Pferden das Trainingsareal wirtschaftlich betrieben werden könne. Mit dem Einbau von weiteren 50 Fenstern in die Stallungen sind nun nahezu alle Boxen mit Fenstern versehen worden, was neben einer Vielzahl von Paddocks die gesetzlichen Anforderungen der Tierschutzleitlinien erfüllt und das gelebte Tierwohl auf der Neuen Bult untermauert.

Im Ausblick auf die Rennsaison 2025, für die bisher 7 Renntage angemeldet wurden, erwähnte Gregor Baum, dass die BGG die Rennvereine gebeten habe, aufgrund der sinkenden Zahl der Pferde im Training, weniger Renntage auszuschreiben. Auch die Sponsorenlage gestaltet sich aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage als ein Problem. Dennoch hat sich die gute Arbeit der Mannschaft des Rennvereins im Umland herumgesprochen, so dass ein großes Event, wie man es bisher im Bereich der Zweitvermarktung auf der Neuen Bult lange nicht mehr erlebt hat, an Land gezogen werden konnte.

Abschließend ging Gregor Baum betont sachlich auf die hochschlagenden Wogen zwischen Besitzervereinigung und der BGG ein. „Trotz der verhärteten Fronten, sind und bleiben wir in sachlichen Gesprächen, sodass wir im Januar im Sinne aller Beteiligten hoffentlich eine tragbare Lösung finden werden“ so der Wunsch von Gregor Baum.

Nach dem Janina Reeses Classic Fleur Anfang Dezember im Ausgleich IV auf der Dortmunder Sandbahn einen zweiten Platz belegt hatte, reichte es am vergangenen Sonntag in Wambel erneut zum Ehrenplatz. Die dreijährige Harzand-Tochter im Besitz des Stalles Goltermann & Friends müsste im Ausgleich IV über 2.500 Meter gegen Marian Falk Weißmeiers Quendolino (Leon Wolff) passen. 11 Längen hinter dem überlegenen Sieger passierte Classic Fleur mit Andrea Ricupa im Sattel den Zielpfosten. Classic Fleur hatte als 2,5:1-Totofavoritin das Rennen aufgenommen.

Hinter dem hochüberlegenen Seriensieger und Schiergen-Schützling Schael (6 Saisonsiege) hat Janina Reeses Classic Fleur am Sonntag beim Sandbahnauftakt 2024/2025 in Dortmund-Wambel einen zweiten Platz belegt. Die dreijährige Harzand-Tochter im Besitz des Stalles Goltermann & Friends musste am Zielpfosten mit zwei Längen passen. Im Sattel der Reese-Vertreterin saß Andrea Ricupa. Bei dem Rennen handelte es sich um einen Ausgleich IV über 2.500 Meter.

Großartig in Form präsentiert sich auch zum Ende der Grasbahnsaison das Quartier von Bohumil Nedorostek. Dabei scheint die Galopprennbahn im Krefelder Stadtwald eine ganz besondere Rolle zu spielen. Nach dem das Quartier Ende April mit Maigret das zur Gruppe III zählende Dr. Busch-Memorial gewinnen konnte, gesellte sich am Sonntag zum Saisonfinale im Krefelder Stadtwald ein weiterer Treffer auf diesem Leven hinzu. Für diesen sorgte im mit 55.000 Euro dotierten Herzog von Ratibor-Rennen Pompeo Dream. Der zweijährige Muhaarar-Sohn aus französischer Zucht und im Besitz der Cometica AG sicherte sich das Rennen in leichter Manier mit eineinviertel Längen gegen die polnische Gaststute und 2,5:1-Totofavoritin Place Fontenoy (Wladimir Panov). Dritte wurde die von Maxim Pecheur gesattelte Bastion (Martin Seidl). Im Sattel von Pompeo Dream, der mit 12,4:1 als längster Außenseiter in das Rennen gegangen war, saß Thore Hammer-Hansen, der auf kräftezehrendem, weichen Boden einen großartigen Ritt zeigte und seinem Schützling alles glänzend eingeteilt hatte. Pompeo Dream hatte bis zu diesem Erfolg zwei Starts in der Sieglosenklasse absolviert und jeweils in Hannover und Mülheim einen zweiten Platz belegt.

Auch das letzte Rennen der Krefelder Saison ging an den Stall von Bohumil Nedorostek. Im Ausgleich III über 2.050 Meter gewann mit veränderter Taktik Valentino Dancer. Der sonst als Frontrenner bekannte neunjährige Wallach und Planteur-Sohn siegte unter Mikki Cadeddu aus dem Mitteltreffen sicher mit einer halben Länge. Für Valentino Dancer war es nach vielen Platzgeldern der erste Saisonerfolg (4,4:1).

Im Championat der hannoverschen Trainingszentrale liegt Bohumil Nedorostek mit 19 Erfolgen nun 3 Siege vor Janina Reese.

Die Trauerfeier für den kürzlich verstorbenen Ex-Jockey Siggi Klein, der seine erfolgreichste Zeit auf der Neuen Bult in Langenhagen hatte, findet am Samstag, dem 23. November 2024, um 11:00 Uhr in der Trauerhalle Ahlbach, Venloer Straße 685 in 50827 Köln-Bickendorf, statt.

Die Urnenbeisetzung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt in aller Stille.

6.500 Zuschauer erlebten einen sportlich hochwertigen Saisonabschluss auf der Neuen Bult. Zehn Rennen wurden in angenehm herbstlicher Atmosphäre gestartet, davon vier in gehobener Kategorie. Es war ein stimmungsvoller Saisonausklang mit internationalen Siegern.

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Saisonsieg Nummer 17 konnte am Sonntag in Münhen-Riem Bohumil Nedorostek unter Dach und Fach bringen. Der Neue Bult-Coach sattelte Galvanize im „Gemeinsam stark – Preis der Partnerschaft zwischen Allianz und MRV“, einem Dreijährigen-Sieglosenrennen über 2.000 Meter, zum Sieg.

Der Lucky Lion-Sohn aus der Zucht und im Besitz von Philipp Köhnken kam auf weichem Boden nach einer Kampfpartie zum Zuge. Der Hengst setzte sich als Co-Favoriten (beide notierten mit 3,1:1) mit einem Hals gegen Oliver Schnakenbergs Alatemagicbaby durch. Im Sattel des Nedorostek-Vertreters saß Bauyrzhan Murzabayev.

Mit diesem Erfolg liegt Bohumil Nedorostek mit 17 Saisonsiegen nun an der Spitze des Neue Bult-Trainerchampionats, dahinter folgt Janina Reese mit 16 Jahreserfolgen.

Im Alter von 69 Jahren ist am vergangenen Samstag nach schwerer Krankheit Ex-Rennreiter Sigmar Klein gestorben. „Siggi“, wie ihn im Rennsport alle nannten, kam 1970 durch einen Freund zum Rennsport, dessen Patenonkel Otto-Werner Seiler war.

Klein begann seine Lehrzeit mit 15 Jahren und einem Gewicht von 30 Kilo am Stall Steintor bei Trainer Albert Kästner auf der Neuen Bult in Langenhagen. Danach folgten nur viereinhalb Monate Wehrdienst, da der Truppenarzt regelmäßiger Gast der Meetings in Baden-Baden war, und deshalb für seine vorzeitige Ausmusterung gesorgt hatte. Es folgten Stationen bei Harald Line in Neuss, Kurt Lepa in Hannover, Bruce Hellier in Mülheim a.d. Ruhr und eine erneute Rückkehr auf die Neue Bult zu Günter Broda.

Klein beschrieb seine Zeit in Hannover als die erfolgreichste. Die Verbindung zum Stall Steintor blieb über seine gesamte Karriere bestehen, und war von vielen Erfolgen gekrönt. Siggi Klein wurde 1981 Halbblut-Champion und 1986 Champion der Harzburger Rennwoche. Unvergessen bleibt Siggi Kleins zweiter Platz im Deutschen Derby 1980 mit Arcosanti, der als Riesenaußenseiter zur Quote von 1.108:10 in das Blaue Band gegangen war und nur um eine Nasenspitze unterlag. „Das vergisst man nie, Darüber ärgere ich mich heute noch“, sagte Klein noch vor wenigen Jahren. Danach folgte der Ruf nach Köln an den Stall von Heinz Jentzsch, wo er hinter Georg Bocskai und Andrzej Tylicki als Leichtgewichtsjockey anheuerte. Mit 475 Siegen endete im Jahr 2000 seine Karriere im Rennsattel.

Schon Jahre zuvor hatte sich Siggi Klein nebenbei eine Existenz in einer Import/Export-Firma in Köln aufgebaut, in der er nach dem morgendlichen Ausreiten gearbeitet hatte. Es folgte eine 20jährige Tätigkeit als Facharbeiter im Ersatzteilzentrum der Kölner Ford-Werke. Mit 60 wechselte er in den wohlverdienten Ruhestand. Klein lebte bis zuletzt in Köln, war an den Renntagen in Weidenpesch aber nur noch ein seltener Gast. „Es juckt einfach zu sehr, wenn ich die Vollblüter sehe“, sagte er vor einigen Jahren einmal.