6.500 Zuschauer erlebten einen sportlich hochwertigen Saisonabschluss auf der Neuen Bult. Zehn Rennen wurden in angenehm herbstlicher Atmosphäre gestartet, davon vier in gehobener Kategorie. Es war ein stimmungsvoller Saisonausklang mit internationalen Siegern.

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Saisonsieg Nummer 17 konnte am Sonntag in Münhen-Riem Bohumil Nedorostek unter Dach und Fach bringen. Der Neue Bult-Coach sattelte Galvanize im „Gemeinsam stark – Preis der Partnerschaft zwischen Allianz und MRV“, einem Dreijährigen-Sieglosenrennen über 2.000 Meter, zum Sieg.

Der Lucky Lion-Sohn aus der Zucht und im Besitz von Philipp Köhnken kam auf weichem Boden nach einer Kampfpartie zum Zuge. Der Hengst setzte sich als Co-Favoriten (beide notierten mit 3,1:1) mit einem Hals gegen Oliver Schnakenbergs Alatemagicbaby durch. Im Sattel des Nedorostek-Vertreters saß Bauyrzhan Murzabayev.

Mit diesem Erfolg liegt Bohumil Nedorostek mit 17 Saisonsiegen nun an der Spitze des Neue Bult-Trainerchampionats, dahinter folgt Janina Reese mit 16 Jahreserfolgen.

Im Alter von 69 Jahren ist am vergangenen Samstag nach schwerer Krankheit Ex-Rennreiter Sigmar Klein gestorben. „Siggi“, wie ihn im Rennsport alle nannten, kam 1970 durch einen Freund zum Rennsport, dessen Patenonkel Otto-Werner Seiler war.

Klein begann seine Lehrzeit mit 15 Jahren und einem Gewicht von 30 Kilo am Stall Steintor bei Trainer Albert Kästner auf der Neuen Bult in Langenhagen. Danach folgten nur viereinhalb Monate Wehrdienst, da der Truppenarzt regelmäßiger Gast der Meetings in Baden-Baden war, und deshalb für seine vorzeitige Ausmusterung gesorgt hatte. Es folgten Stationen bei Harald Line in Neuss, Kurt Lepa in Hannover, Bruce Hellier in Mülheim a.d. Ruhr und eine erneute Rückkehr auf die Neue Bult zu Günter Broda.

Klein beschrieb seine Zeit in Hannover als die erfolgreichste. Die Verbindung zum Stall Steintor blieb über seine gesamte Karriere bestehen, und war von vielen Erfolgen gekrönt. Siggi Klein wurde 1981 Halbblut-Champion und 1986 Champion der Harzburger Rennwoche. Unvergessen bleibt Siggi Kleins zweiter Platz im Deutschen Derby 1980 mit Arcosanti, der als Riesenaußenseiter zur Quote von 1.108:10 in das Blaue Band gegangen war und nur um eine Nasenspitze unterlag. „Das vergisst man nie, Darüber ärgere ich mich heute noch“, sagte Klein noch vor wenigen Jahren. Danach folgte der Ruf nach Köln an den Stall von Heinz Jentzsch, wo er hinter Georg Bocskai und Andrzej Tylicki als Leichtgewichtsjockey anheuerte. Mit 475 Siegen endete im Jahr 2000 seine Karriere im Rennsattel.

Schon Jahre zuvor hatte sich Siggi Klein nebenbei eine Existenz in einer Import/Export-Firma in Köln aufgebaut, in der er nach dem morgendlichen Ausreiten gearbeitet hatte. Es folgte eine 20jährige Tätigkeit als Facharbeiter im Ersatzteilzentrum der Kölner Ford-Werke. Mit 60 wechselte er in den wohlverdienten Ruhestand. Klein lebte bis zuletzt in Köln, war an den Renntagen in Weidenpesch aber nur noch ein seltener Gast. „Es juckt einfach zu sehr, wenn ich die Vollblüter sehe“, sagte er vor einigen Jahren einmal.

Bei der Samstagveranstaltung in Köln-Weidenpesch sorgte Sweet Summer für einen Geburtstagstreffer für ihren Trainer Bohumil Nedorostek (52). Die dreijährige Waldgeist-Tochter aus der Zucht und im Besitz von Dr. Christoph Burmester setzte sich im Preis der FRÜH Gastronomie, einem Siegloserennen über 2.400 Meter Steherdistanz, nach Kampf mit einem Kopf gegen Elle La Vitesse aus dem Stall des Iffezheimer Trainers Gordon Batistic durch. Im Sattel der Nedorostek-Stute saß Rene Piechulek. Die Siegquote betrug 3,7:1.

Für Bohumil Nedorostek war es Saisonsieg Nummer 16. Damit zieht Nedorostek mit Janina Reese gleich, die ebenfalls bei 16 Saisonerfolgen steht.

Den vierten Platz belegte Christian Sprengels Lexi`s Dream (Michael Cadeddu) im Team RaceBets-Rennen, einem Ausgleich II über 1.400 Meter.

6.500 Zuschauer erlebten am heutigen Sonntag einen sportlich hochwertigen Saisonabschluss auf der Neuen Bult. Zehn Rennen wurden in angenehm herbstlicher Atmosphäre gestartet, davon vier in gehobener Kategorie. Es war ein stimmungsvoller Saisonausklang mit internationalen Siegern hier auf der Neuen Bult. „Gäste aus Polen und Dänemark sicherten sich die Siege in den Hauptrennen“, sagt Gregor Baum, Präsident des Hannoverschen Rennvereins e. V.

Im Arqana Herbst-Stuten-Preis, einem mit 55.000 Euro dotierten Gruppe-III-Rennen über 2.200 Meter, kam es zu einem überraschenden dänischen Sieg durch die von Veronika Jandova aufgebotene Ultima, die als Außenseiterin im zwölfköpfigen Feld angetreten war. „Sie hat in der Zielgeraden immer weiter beschleunigt“, erklärte Siegreiter Carlos Lopez den Erfolg der in Deutschland gezüchteten Lady. Von den favorisierten deutschen Starterinnen konnte nur Egina überzeugen. Die Starterin aus dem Stall von Peter Schiergen kam auf dem zweiten Platz ein, vor der Französin Veil Of Shadows.

Die Veranstaltung begann mit drei Rennen für Zweijährige, die ebenfalls mit unerwarteten Siegern endeten. Einen Start-Ziel-Heimsieg gab es zum Auftakt durch den von Bohumil Nedorostek aufgebotenen Debütanten Ascot Royal mit José Luis Silverio. Auf den zweiten Platz lief mit Windfang ein Trainingsgefährte. Das 2. und das 3. Rennen, die Alson-Trophy für Stuten und der Brümmerhof Youngster Cup, waren mit 25.000 Euro dotierte Listenrennen und somit die ersten Highlights des Nachmittags. Für eine Überraschung sorgte die in Polen von Maciej Jodlowski trainierte Merveilleux Lapin, die unter Neue-Bult-Jockey Wladimir Panov sechs Gegnerinnen hinter sich ließ. Der von Peter Schiergen trainierte und von Bauyrzhan Murzabayev gerittene New England war in seinem Rennen zumindest Teil der Favoritengruppe und bezwang in einem spannenden Endkampf den Mitfavoriten Delgardo. „Er hat schon in der Arbeit gezeigt, dass er einen ganz tollen Charakter hat“, erklärte Trainer Peter Schiergen nach dem Rennen.

Im vierten Highlight, dem mit 52.000 Euro dotierten Torquator-Tasso-BBAG-Auktionsrennen, schien es auf einen Dreikampf hinauszulaufen, doch am Ende konnte nur einer der drei Favoriten vorne mitmischen, und das war der ebenfalls von Bauyrzhan Murzabayev gesteuerte Va Bene aus dem Stall von Roland Dzubasz, der überzeugend gewann. Auf Platz 2 überraschte Kaviar und auf Rang 3 Nightdance Giulia.

In den zehn Rennen wurden insgesamt 309.660,20 Euro umgesetzt.

Die Renntermine für die Saison 2025 stehen noch nicht final fest. Voraussichtlich erfolgt der Saisonstart auf der Neuen Bult am Donnerstag, dem 1. Mai.

Der mit 55.000 Euro dotierte Arqana Herbst-Stuten-Preis wird am kommenden Sonntag das sportliche Highlight am Renntag der Gestüte markieren. Das Europagruppe III-Rennen über die 2.200-Meter-Distanz wird dabei, wie so oft in den vergangenen 20 Jahren in Deutschland, die weltberühmten Farben von Godolphin am Ablauf sehen. Vertreterin wird Veil Of Shadows sein, die in einem insgesamt offenen Rennen zum Favoritenkreis gehören wird. Das hat natürlich auch mit dem Trainer zu tun.

Godolphin-Eigner Sheikh Mohammed bin Rashid al Maktoum, der den Status des weltgrößten Besitzers verkörpert, lässt einen Großteil seines Stuten-Lots bei Henri-Alex Pantall trainieren. Der an der westfranzösischen Atlantikküste in Beaupreau beheimatete Coach hat sich in den vergangenen Jahrzehnten vor allem als Talentschmiede von Blacktype-Stuten der „blauen Flotte“ einen Namen gemacht.

Seit 2007 sendet Henri-Alex Pantall regelmäßig Pferde auf die Neue Bult. Eine wahrlich weite Anreise nimmt der Coach dafür in Kauf, denn bei einer Anfahrt von 1.200 Kilometern gibt es sicherlich deutlich kürzere Ziele. Für die Galopprennbahn Neue Bult sind die regelmäßigen Engagements eine besondere Auszeichnung und ein Beweis dafür, dass sich die französischen Gäste in Langenhagen sehr gut betreut und umsorgt fühlen.

Henri-Alex Pantall hat seit 2003 in Deutschland 66 Blacktype-Rennen gewonnen, davon 48 auf Listenparkett, 11 auf Gruppe III-Level, 6 auf Gruppe II-Parkett und 1 Rennen auf Gruppe I-Niveau.

Ein Großteil seiner Deutschland-Erfolge ist dabei auf der Neuen Bult zustande gekommen. In Hannover konnte Henri-Alex Pantall in 16 Blacktype-Prüfungen punkten.

Mit dem Renntag der Gestüte endet am kommenden Sonntag auf der Galopprennbahn Neue Bult die Saison 2024. Veranstaltungsbeginn ist um 10:30 Uhr. Der Start des ersten Rennens erfolgt um 11:30 Uhr. Zehn Rennen werden gestartet, darunter vier große Highlights, an deren Spitze der Arqana Herbst-Stuten-Preis steht. Nicht nur sportlich wird an diesem Herbstrenntag Spaß und Spannung geboten, auch die jüngsten Besucher können sich auf einen Streichelzoo sowie auf das Kinderland mit Attraktionen wie Hüpfburgen, Kinderschminken, Karussells oder Laternenbasteln freuen.

Hauptereignis ist das mit 55.000 Euro dotierte Gruppe-III-Rennen um den Arqana Herbst-Stuten-Preis über die Distanz von 2.200 Metern. Grupperennen sind bekanntlich die Champions League des Galopprennsports. Zu den 12 antretenden Pferdedamen gehören zwei aus dem Ausland. Aus Frankreich wird Veil of Shadows aufgeboten, für die Henri-Alex Pantall aus dem westfranzösischen Beaupreau verantwortlich zeichnet. Dänische Interessen wird Ultima vertreten, die von Veronika Jandova betreut wird, auf deutschen Bahnen aber keine Unbekannte ist, da sie bis zum Frühjahr von Roland Dzbasz für das Gestüt Auenquelle trainiert wurde. Siegerin des Hauptrennens am letzten Renntag war die von Andreas Suborics trainierte Diamond Crown aus dem Gestüt Brümmerhof, die mit Hugo Boutin vor Egina aus dem Stall von Peter Schiergen gewann. Nun kommt es zur Revanche. Geht es nach der offiziellen Einschätzung, ist die international geprüfte Sacaya die Alternative. Sie kommt aus dem Stall der bald auf die Neue Bult wechselnden Trainerin Carmen Bocskai aus Iffezheim. Auch die von Marcel Weiß aufgebotene Vorjahressiegerin North Reliance kommt an den Start und könnte ihren Titel erfolgreich verteidigen.

Zwei mit jeweils 25.000 Euro dotierte Listenrennen für den Jahrgang der Zweijährigen sind weitere große Highlights. In der Alson-Trophy kommen sieben Stuten (zwei davon aus Polen) über 1.400 Meter an den Ablauf. Im Brümmerhof Youngster-Cup werden sechs Teilnehmerinnen zur 2.000-Meter-Startselle aufgaloppieren.

Kurzfristig in das Programm aufgenommen wurde das Torquator Tasso BBAG Auktionsrennen über 1.750 Meter. Es geht für neun Dreijährige um ein Preisgeld von 52.000 Euro. Bei dem Rennen handelte es sich um eines der Highlights vom vorletzten Renntag, das aufgrund eines Problems am Start jedoch annulliert werden musste. Mit Glady Tiger, Klaudius und Va Bene treten die gleichen Hauptprotagonisten an, wir vor einigen Wochen. In der Außenseiterrolle werden erneut die auf der Neuen Bult trainierten Pik Dame aus dem Stall von Janina Reese und die von Bohumil Nedorostek vorbereitete Shenmi stehen.

Von den 112 startenden Pferden werden 17 auf der Neuen Bult trainiert. Die größten Chancen auf einen Heimsieg könnte Berwick Street aus dem Stall von Janina Reese im Nastaria-Rennen, einem Ausgleich III über 2.000 Meter, haben. Der Wallach überquerte bereits dreimal in Folge als Erster die Ziellinie. In diesem Rennen kann die Viererwette gespielt werden. Es gibt eine Garantieauszahlung von 10.000 Euro bei einem Mindesteinsatz von 50 Cent.

Eine weitere Viererwette mit einer Ausschüttung von 10.000 Euro wird zuvor im Preis der Mehl-Mülhens-Stiftung zur Ausspielung kommen. In diesem Ausgleich III über die Meile wird sich ein kopfstarkes Feld von 15 Pferden an der Startstelle einfinden.

Kinder bis 12 Jahre erhalten freien Eintritt. Tickets können online zum Preis von 12 Euro oder am Renntag an den Tageskassen zum Preis von 14 Euro (Ermäßigungen für Schüler, Studenten etc.) erworben werden.

Für die kommende Rennsaison sind die nachstehenden Renntermine vorgesehen:

  1. Renntag, Donnerstag, 1. Mai 2025
  2. Renntag, Sonntag, 18. Mai 2025
  3. Renntag, Pfingstmontag, 9. Juni 2025
  4. Renntag, Freitag 20. Juni 2025 oder Freitag, 8. August 2025 oder Freitag, 15. August 2025*
  5. Renntag, Sonntag, 24. August 2025
  6. Renntag, Sonntag, 21. September 2025
  7. Renntag, Sonntag, 26. Oktober 2025

*Die endgültigen Renntermine werden im Laufe des Monats November festgelegt. Bitte entnehmen Sie aktuelle Informationen und Termine für die Rennsaison 2025 unserer Homepage

01. Sea the Moon-Preis – EBF (D), 1.300m, 10.000 EUR
02. Alson-Trophy – L. Stuten (A), 1.400m, 25.000 EUR
03. Brümmerhof Youngster-Cup – L. (A), 2.000m, 25.000 EUR
04. Coolmore Gleneagles-Trophy (D), 1.600m, 10.000 EUR
05. Preis der Mehl-Mülhens-Stiftung – Agl.III (D), 1.600m, 10.250 EUR (VIERERWETTE)
06. Arqana Herbst-Stuten-Preis – Gr.III – Stuten (A), 2.200m, 55.000 EUR
07. Pohlposition-Trophy – Agl.II (C), 2.000m, 15.000 EUR
08. Torquator Tasso – BBAG Auktionsrennen (C), 1.750m, 52.000 EUR
09. Nastaria-Rennen – Agl.III (D), 2.000m, 10.250 EUR (VIERERWETTE)
10. Rennen der Gestüte – Agl.IV (E), 2.000m, 8.000 EUR

Nicht untätig gewesen ist Christian Sprengel bei der Auktion der BBAG während des Sales & Racing Festivals.

Der Neue Bult-Coach bekam den Zuschlag bei Lot Nr. 37, Sweet Lady, einer zweijährigen Areion-Tochter aus der Siberian Princess, angeboten von OH Cinsignment. Der Zuschlag erfolgte bei 7.500 Euro.

Eine weitere Akquise war mit Lot Nr. 138 eine noch namenlose Jährlingsstute aus dem Angebot des Gestüt Elsetal. Für die Isfahan-Tochter aus der Koenigin Turf (FR) wurden 3.500 Euro investiert.

Drittes Pferd im Bunde war Lot Nr. 301, eine für 4.500 Euro von Besitzerin Kristina Winter ersteigerte noch namenlose Jährlingsstute von Isfahan aus der Königin Solo, die ebenfalls vom Gestüt Elsetal angeboten wurde.

Alle drei Pferde werden in Kürze das Lot von Christian Sprengel verstärken.